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Gefrierschrank abtauen – warum ist das nötig?

Wer langfristig seine Lebensmittelvorräte hygienegerecht und stromsparend einfrieren möchte, sollte seinen Gefrierschrank regelmäßig abtauen und reinigen. Denn durch das ständige Öffnen der Türen und der Neueinlagerung von Lebensmitteln gelangen Feuchtigkeit und Verunreinigungen ins Innere des Tiefkühlers. Das führt zu energietechnisch unvorteilhafter Eisbildung. Was dabei zu beachten ist und wie Sie bei der Prozedur am besten vorgehen, wird in den folgenden Abschnitten erläutert.





Warum den Gefrierschrank abtauen und Vereisungen beseitigen?

In den Produktangaben vieler Tiefkühlgeräte, die nicht über eine Anti-Vereisungs-Technologie wie No Frost oder Low Frost verfügen, ist stets die Notwendigkeit von regelmäßigem, manuellem Abtauen Gefrierschrank abtauenvermerkt. Doch was macht die Eisschichten an den Innenwänden von Gefrierfächern eigentlich so schädlich?

Das liegt an dem Isoliereffekt, den die Schicht auf die Gerätetechnik hat. Die Eisschicht muss von der kalten Luft, die durch die Kühlschlagen erzeugt wird, durchdrungen werden. Bei einem vereisten Gerät kann also die Gefrierschrank Temperatur von mindestens -18°C nur mit einem größeren Energieaufwand erreicht werden. Das regelmäßige abtauen gehört daher zu den wichtigsten Maßnahmen für stromsparendes Einfrieren.


Verunreinigungen – ein unterschätztes Thema

Auch die Idee, dass Bakterien im Gefrierschrank keine Chance hätten, ist ein verbreiteter Fehlglaube. Bakterien, die etwa mit rohem Fleisch in den Gefrierschrank geraten, fahren zwar die Lebensmechanismen bei den niedrigen Temperaturen herunter, sterben in der Regel aber nicht ab und können sich beim Herausholen der betreffenden Lebensmittel vermehren. Darum gilt: Einmal aufgetautes Gefriergut, insbesondere leicht Verderbliches, sollte nicht zurück in den Gefrierschrank gelegt werden. Ausserdem ist eine gründliche Reinigung ratsam, wenn man den Gefrierschrank abtauen muss.


gefrierschrank einraeumenWie häufig muss abgetaut werden?

Bei Geräten ohne Feuchtigkeitsausleitungs-Automatik sollte generell ein- bis zweimal pro Jahr abgetaut werden. Die Häufigkeit richtet sich allerdings wesentlich nach dem Feuchtigkeitsgehalt der Luft im Aufstellraum. Das bedeutet, dass in einer feuchten Umgebung auch öfter abgetaut werden muss.


Ist es eine eine mühselige Prozedur?

Viele schieben diese Aufgabe vor sich her. Gerade weil das Gefrierschrank abtauen recht umständlich sein kann. Deshalb werden moderne Geräte auch zunehmend mit Abtauautomatik ausgestattet. Doch auch bei diesen Modellen ist eine Eisbildung nicht vollständig auszuschließen.

Um diese Arbeit möglichst einfach und schnell zu gestalten, kann der ein oder andere Kniff angewandt werden. Außerdem gibt es einige praktische Möglichkeiten, wie das Gefriergut während des Abtauens kühlgehalten werden kann.





Schritt 1: Vorbereitung

Gut durchdachte Planung kann die Abtauprozedur zu mehr Effizienz und Erfolg führen. So gehört allein schon die Wahl des Zeitpunktes zu einem gelungenen Abtauprozess dazu. Die beste Zeit, um einen Gefrierschrank abzutauen sind die Wintermonate. Bei kalten Außentemperaturen wiegt das Problem der Gefriergut-Zwischenlagerung deutlich geringer. Bei Außentemperaturen unter 0°C kann der Inhalt des Schranks einfach auf der Terrasse oder dem Balkon zwischengelagert werden.

Schwieriger wird es, wenn im Sommer ein Abtauen nötig wird. Um auch dann die Lebensmittel während der Abtau-Stunden kalt zu halten, beachten Sie folgende Tipps:

Wenn Sie ein Gerät mit Superfrost-Schaltung besitzen, schalten Sie diese 3 bis 4 Stunden vor dem abtauen ein. So wird das Gefriergut „auf Vorrat“ gekühlt und hält die Kälte während der Zwischenlagerung etwas länger. Auch Gefrierakkus können vor dem abtauen des Gefrierschranks vorbereitet werden, um sie dann zur Lagerungskühlung zu nutzen.

Geheimtipp! Eng zusammenliegend in einer Kiste, die Sie zuvor mit den Kühlakkus auslegen, ist das Gefriergut während des Abtauens gut geschützt. Eine noch bessere Isolierung erzielen Sie, wenn Sie die Lebensmittel dick mit Zeitungspapier einwickeln. Denn Zeitungspapier isoliert sehr gut und das Gefrohrene taut nicht so schnell an.


Schritt 2: Das Entfernen der Vereisungsschichten

Bei der Entfernung der Vereisungsschichten an den Innenwänden des Geräts ist Vorsicht und Geduld geboten. Von einer etwas martialischen Tau-Beschleunigung durch einen Fön wird tunlichst abgeraten. Dabei kann es zu gefährlichen Stromschlag-Unfällen kommen!

Es gibt aber auch eine etwas sanftere, effektive und vor allem unbedenkliche Methode. Stellen Sie eine Schale mit heißem Wasser in den Gefrierraum. Lassen Sie das Wasser immer wieder abkühlen und tauschen es mit heißem aus.

Allzu unsanftes Entfernen der groben Eisschichten durch harte Gegenstände wie Messer und Spachtel sollte ebenfalls vermieden werden. Dabei können leicht die Innenwände oder sogar die Kühlmechanik beschädigt werden. Wer trotzdem Hand beim Gefrierschrank abtauen anlegen möchte, kann einen Eiskratzer aus Kunststoff benutzen.


Schritt 3 : Die Reinigung nach dem Gefrierschrank abtauen

Wenn der Gefrierschrank schon einmal leer und warm ist, kann er auch gleich gereinigt werden. Dabei sollte auf aggressive Reinigungsmittel oder Essigsäure sowie kratzende Reinigungsschwämme verzichtet werden, da sonst die Kunststoff-Innenflächen angegriffen werden können.

Greifen Sie lieber auf warmes Wasser mit etwas sanftem, pH-neutralem Geschirrspülmittel zurück und säubern den Gefrierschrank mit einem weichen Spültuch. Lassen Sie dabei auch die Dichtungen und Ablaufrinnen sowie das Verflüssiger-Kühlrohr auf der Rückseite des Geräts nicht aus, da hier bei Verschmutzungsablagerungen der Energieverbrauch auf Dauer ansteigt.

Zum Gefrierschrank reinigen haben wir einen ausführlichen seperaten Beitrag geschrieben.


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